Aeonium - exotische Rosettenpflanze für minimalistische Gärten

Aeonium sind eine Gruppe von sukkulenten Pflanzen, die für ihre beeindruckende Erscheinung und einfache Pflege geschätzt werden. Diese Pflanzen sind bekannt für ihre großen, flachen Rosetten aus dicken, fleischigen Blättern, die in der Regel von einem zentralen Stamm oder Stängel wachsen.

Die meisten Aeonium-Arten sind in den subtropischen und tropischen Regionen von Afrika und den Kanarischen Inseln beheimatet. Es gibt jedoch auch einige Arten, die in den gemäßigten Klimazonen von Europa und Nordamerika heimisch sind.

Aeonium sind eine der wenigen sukkulenten Pflanzen, die in der Regel nicht stachelig oder dornig sind. Ihre Blätter sind in der Regel glatt und weich, was sie zu einer attraktiven Option für den Anbau im Haus oder im Freien macht.

Diese Pflanzen sind auch für ihre Fähigkeit bekannt, eine Vielzahl von Farben und Texturen zu produzieren. Einige Arten haben grüne Blätter, während andere rosa, violette, orange oder sogar schwarze Blätter haben. Einige Sorten haben auch eine spektakuläre Farbveränderung während der Wachstumsperiode.

Aeonium

Aeonium sind relativ pflegeleicht und können in der Regel in voller Sonne oder im Halbschatten angebaut werden. Sie benötigen nur gelegentliches Gießen und können in gut drainiertem Boden wachsen. Es ist jedoch wichtig, die Pflanzen vor Frost zu schützen, da sie nicht winterhart sind.

Diese Pflanzen können in Töpfen oder im Boden angebaut werden und sind eine großartige Option für Sukkulenten-Liebhaber und Gärtner, die nach einer attraktiven, pflegeleichten Pflanze suchen. Mit ihrer beeindruckenden Erscheinung und einfachen Pflege sind Aeonium eine großartige Wahl für jeden Garten oder Innenraum.

 

Die Blüte von Aeonium: Ein faszinierender Frühjahrszauber

Aeonium blüht typischerweise im Frühling, auch wenn der genaue Zeitpunkt von Art zu Art unterschiedlich ist.

Aeonium Blüte

Ein spannender Lebenszyklus
Während der Sommermonate (April bis Oktober) gönnt sich Aeonium eine Ruhepause. Erst im Winter erwachen die Pflanzen richtig zum Leben und gelangen in ihre Wachstumsphase, bilden prächtige Blattrosetten und bereiten sich auf ihren großen Auftritt nach der Schneeschmelze vor – dann zeigen sie ihre wunderschönen Blüten.

Wann genau Aeonium blüht, bleibt allerdings ein kleines Geheimnis. Es kann im ersten, zweiten oder sogar erst im zwanzigsten Jahr passieren. Diese Dickblattgewächse haben ihren eigenen Kopf – da hilft nur Geduld!

So sehen die Aeonium-Blüten aus
Die Blüten wachsen an langen Stielen und sind wahre Hingucker. Eine Ausnahme bildet das Aeonium smithii: Hier sprießen die gelben, rötlich gestreiften Blüten direkt aus der Rosette. Ein Blütenstand besteht aus mehreren Rispen und kann zwischen 7 und 32 Einzelblüten tragen. Das macht Aeonium zu einem echten Paradies für Bienen, die sich am süßen Nektar laben.

Die Farben der Blüten sind meistens gelb, manchmal weiß, und manche Arten überraschen sogar mit rötlichen Akzenten. Der Begriff „variegat“ bedeutet, dass die Färbung nicht überall gleichmäßig ist – du kannst also Punkte, Linien oder ganze Flächen in Rottönen entdecken

Der bittersüße Abschied
So wunderschön die Blütezeit auch ist, sie kündigt gleichzeitig das Ende an. Aeonium gehört zu den monokarpen (oder hapaxanthen) Pflanzen. Das bedeutet: Sie blühen nur ein einziges Mal und sterben danach ab.

Aber keine Panik! In der Regel dauert es Jahre, bis deine Pflanze überhaupt blüht. Bis dahin kannst du dich lange an den leuchtenden Blattrosetten erfreuen.

 

Der richtige Standort für Aoenium

Pflanzen der Gattung Aeonium gedeihen am besten an einem sonnigen Standort, der vor starkem Wind geschützt ist. In gemäßigten Klimazonen fühlen sie sich im Freien wohl, während sie in kälteren Regionen besser im Gewächshaus oder als Zimmerpflanze gedeihen. Hierzulande bieten ein Gewächshaus, der Balkon, der Wintergarten oder ein sonniges Fensterbrett ideale Bedingungen. Wichtig ist dabei, dass dein Aeonium genügend Sonnenlicht bekommt. 

Allerdings solltest du aufpassen: Zu viel Sonne kann schädlich sein. Besonders im Sommer mögen die Pflanzen keine stundenlange, direkte Sonneneinstrahlung. Der Schlüssel liegt also in der goldenen Mitte – ein halbschattiger Platz, der ausreichend, aber nicht übermäßig Sonne bietet, ist optimal. Viele Aeonium-Sorten benötigen Licht, um ihre leuchtenden Blattfarben zu entwickeln, aber zu intensive Sonne kann ihnen schaden.

Diese Sukkulenten sind recht empfindlich und können bei Frost oder extremen Temperaturen schnell eingehen. Deshalb solltest du sie bei kaltem Wetter unbedingt drinnen oder unter einer Schutzvorrichtung halten. In unseren Breitengraden fühlen sich Aeonium-Arten wie Aeonium arboreum Zwartkop im Innenbereich wohler, da Temperaturen unter null Grad problematisch sind – der Garten ist also keine Option für das ganze Jahr. Schnee und Frost können die Pflanze langfristig absterben lassen. Das gilt natürlich nur für das mitteleuropäische Klima. In wärmeren Regionen wie Süditalien oder Südspanien gedeiht Aeonium problemlos im Freien und fühlt sich in natürlichem Boden pudelwohl.

Der perfekte Erde für Aeonium

Die meisten Sukkulenten bevorzugen lockere, sandige Kakteenerde – bei Aeonium ist das allerdings anders. Diese Pflanzen stammen von den Kanaren, wo der Boden etwas feuchter ist. In Mitteleuropa solltest du aufgrund der niedrigen Wintertemperaturen keinen Standort im Garten wählen, daher konzentrieren wir uns hier auf das optimale Substrat für Topfpflanzen.

Verwende auf keinen Fall reine Kakteenerde, sondern mische sie mit Blumenerde. Das Mischverhältnis hängt davon ab, wie oft und wie viel du gießt. Gießt du häufig, sollte der Anteil an Kakteenerde höher sein (bis zu zwei Drittel), damit das Wasser gut abfließen kann und keine Staunässe entsteht. Gießt du eher selten, reicht ein Drittel Kakteenerde, während zwei Drittel Blumenerde die Feuchtigkeit besser halten.

Du kannst dem Substrat zusätzlich Rinde, Kompost oder Kokosfasern beimischen. Diese Zusätze liefern Nährstoffe, die das Wachstum gesunder Blätter unterstützen. Besonders Kokosfasern sind praktisch, da sie einen neutralen pH-Wert haben, was für Aeonium wichtig ist – saure Böden mögen sie nämlich gar nicht.

Aoenium richtig gießen

Aeonium sind Sukkulenten, die wenig Wasser benötigen und in der Regel eine Trockenperiode zwischen den Bewässerungen benötigen. Hier sind einige Tipps, wie Sie Aeonium richtig gießen können:

  1. Überwässere nicht: Vermeide es, deine Aeoniumpflanze zu oft zu gießen, da dies zu Wurzelfäule führen kann. Lasse die oberste Schicht der Erde vollständig trocknen, bevor du erneut gießt.
  2. Bewässere tief: Wenn du deine Aeoniumpflanze gießt, gieße sie gründlich, so dass das Wasser bis in die Wurzeln eindringt. Lasse das Wasser abtropfen und stelle sicher, dass kein Wasser im Untersetzer bleibt.
  3. Gieße weniger im Winter: Aeoniumpflanzen benötigen im Winter weniger Wasser, da sie in dieser Jahreszeit in Ruhephasen gehen. Reduziere die Bewässerungsmenge und stelle sicher, dass die Pflanze an einem kühlen Ort steht.
  4. Vermeide das Gießen von Blättern: Aeoniumpflanzen sollten nicht über die Blätter gegossen werden, da dies zu Fäulnis führen kann. Gieße stattdessen direkt in den Boden.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass die spezifischen Bewässerungsbedürfnisse deiner Aeoniumpflanze von Faktoren wie dem Standort, der Größe des Topfes und der Luftfeuchtigkeit abhängen können. Beobachte deine Pflanze genau und passe die Bewässerung an ihre Bedürfnisse an.

Aeonium düngen

Hier sind einige Tipps, wie du deine Aeonium-Pflanze richtig düngen kannst:

  1. Dünge deine Aeonium-Pflanze nur während der Wachstumsperiode: Aeonium-Pflanzen wachsen am besten während des Frühlings und Sommers, also ist es am besten, sie während dieser Zeit zu düngen.
  2. Verwende einen Dünger, der speziell für Sukkulenten und Kakteen entwickelt wurde: Aeonium-Pflanzen benötigen einen Dünger, der speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. Sukkulenten- und Kakteendünger enthalten in der Regel weniger Stickstoff als herkömmliche Dünger, was den Bedürfnissen von Aeonium-Pflanzen besser entspricht.
  3. Verdünne den Dünger: Verdünne den Dünger auf die Hälfte oder ein Viertel der empfohlenen Stärke, um sicherzustellen, dass du deine Pflanze nicht überdüngst.
  4. Dünge in Maßen: Eine übermäßige Düngung kann zu einer Ansammlung von Salzen im Boden führen, was zu Wurzelschäden und anderen Problemen führen kann. Dünge daher nur alle 2 bis 3 Wochen und spüle den Boden gelegentlich mit Wasser aus, um die Salzansammlung zu reduzieren.
  5. Dünge nur gesunde Pflanzen: Dünge keine kranken oder geschwächten Pflanzen, da dies ihre Gesundheit weiter beeinträchtigen kann. Es ist am besten, kranke Pflanzen zuerst zu behandeln, bevor du sie düngst.

Aeonium vermehren

Aeonium-Pflanzen lassen sich auf verschiedene Weise vermehren, zum Beispiel durch Stecklinge oder Samen. Hier sind einige grundlegende 

Schritte zur Vermehrung von Aeonium durch Stecklinge:

  1. Wähle einen gesunden Trieb aus: Wähle einen gesunden Trieb aus deiner Aeonium-Pflanze aus, der mindestens 10 cm lang ist und mindestens zwei bis drei Blätter hat.

  2. Lass den Steckling einige Tage trocknen: Lass den Steckling einige Tage an einem trockenen und schattigen Ort trocknen. Das hilft ihm, Wurzeln zu bilden und zu vermeiden, dass er verfault.

  3. Pflanze den Steckling in Erde: Fülle einen Topf mit einer gut durchlässigen Sukkulenten-Erde und pflanze den Steckling etwa 2,5 cm tief ein. Drücke die Erde vorsichtig um den Steckling herum an.

  4. Bewässere den Steckling: Bewässere den Steckling vorsichtig und halte die Erde während des Wurzelwachstums feucht, aber nicht zu nass.

  5. Stelle den Topf an einen hellen Ort: Stelle den Topf an einen hellen Ort, aber vermeide direkte Sonneneinstrahlung. Achte darauf, dass die Temperatur zwischen 18 und 24 Grad Celsius liegt.

  6. Warte auf das Wurzelwachstum: Warte einige Wochen, bis der Steckling Wurzeln gebildet hat und neues Wachstum zeigt. Wenn der Steckling gut gewachsen ist, kannst du ihn in einen größeren Topf verpflanzen.
Aeonium

Vermehrung durch Samen:

Egal, ob du Samen kaufst oder aus den eigenen Blüten gewinnst – das Vorgehen ist immer gleich. Fülle zunächst einen Topf mit einem geeigneten Substrat. Wie du das richtige Mischverhältnis herstellst, haben wir bereits besprochen.

Übergieße das Substrat mit heißem Wasser und lass es anschließend abkühlen. So wird die Oberfläche schön eben und bereit für die Aussaat.

Streue die getrockneten Samen vorsichtig auf die Erde. Ein kleiner Tipp: Stülpe einen dünnen Plastiksack, wie die aus dem Supermarkt für Obst, über den Topf. Das sorgt für eine erhöhte Luftfeuchtigkeit. Denk aber daran, den Topf zwei Mal täglich zu lüften, indem du ihn kurz aus dem Plastiksack nimmst.

Die Keimlinge entwickeln sich am besten an einem halbschattigen Platz bei Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad. Halte das Substrat gleichmäßig feucht und hab etwas Geduld. Mit etwas Glück siehst du nach zwei bis sechs Wochen die ersten kleinen Blätter sprießen.

Sobald die Keimlinge etwa anderthalb Zentimeter groß sind, kannst du sie behutsam in einzelne Töpfe umsetzen.

Beachte, dass Aeonium-Pflanzen manchmal schwieriger zu vermehren sind als andere Sukkulenten. Wenn du Schwierigkeiten hast, deinen Steckling zum Wurzeln zu bringen, kannst du auch versuchen, ihn in Wasser zu wurzeln oder ihn mit einem wurzelbildenden Hormon zu behandeln.

Aeonium umtopfen

Sobald es wärmer wird, kannst du deine Aeonium umtopfen. Dafür eignet sich eine Mischung aus Sukkulenten- oder Kakteenerde und herkömmlicher Blumenerde.

Nach dem Umtopfen solltest du ein paar Tage mit dem Gießen warten. Stell den Topf zunächst an einen halbschattigen Ort, zum Beispiel auf den Balkon. Nach etwa zwei bis fünf Tagen kannst du das Substrat dann das erste Mal vorsichtig wässern.

Aeonium richig schneiden

Aeonium

Einige Aeonium-Arten, wie das Aeonium arboreum, können im Laufe der Zeit ziemlich groß und ausladend werden. Deshalb ist es wichtig, sie regelmäßig zu stutzen. Keine Sorge – eine gesunde Pflanze steckt das problemlos weg.

Schneide einfach Triebe oder Rosetten ab, die dir im Weg sind. Diese kannst du übrigens verwenden, um neue Sukkulenten zu vermehren. Doch dazu später mehr.

Achte darauf, immer eine scharfe und sterile Klinge zu benutzen.

Wenn ein Ableger blüht, kannst du die verblühten Blüten zusammen mit dem Ableger entfernen. So hat die Mutterpflanze eine bessere Chance, weiterzuleben.

Typische Schädlinge

Wenn du Aeonium Arboreum bei dir zuhause hast, solltest du regelmäßig die Blattrosetten und Blüten auf Schädlinge wie Blattläuse und Schmierläuse kontrollieren. Diese kleinen Plagegeister können das Aeonium befallen.

Ein bewährtes Mittel gegen sie ist Niemöl. Das Öl aus dem Niembaum hat einen unangenehmen Geruch, der an Knoblauch, Zwiebel und Schwefel erinnert, und ist zudem bitter – kein Wunder, dass die Läuse schnell das Weite suchen.

In Wintergärten bleiben Schädlinge in der Regel fern. Wenn du die Pflanze jedoch im Sommer nach draußen stellst, solltest du auf Schnecken achten, die sich gerne an den Blättern vergreifen. Auch hier hilft Niemöl, um die Schnecken fernzuhalten.

Fazit: exotische Rosettenpflanze für minimalistische Gärten

Aeonium ist eine beeindruckende Sukkulentenpflanze mit einer faszinierenden Wuchsform und farbenfrohen Blättern. Obwohl sie pflegeleicht ist und wenig Wasser benötigt, benötigt sie dennoch viel Licht und Luftzirkulation, um gesund zu bleiben. Durch richtige Bewässerung und Düngung kannst du deine Aeonium-Pflanze glücklich und gesund halten und ihren Wachstum und ihre Schönheit fördern. Wenn du auf der Suche nach einer interessanten und ungewöhnlichen Sukkulentenpflanze bist, ist Aeonium auf jeden Fall eine gute Wahl!

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